Die Geschichte von Rosenheim
Stadt Rosenheim
Diese Urkunde machte es amtlich:
„Nachdem Magistrat und Gemeindebevollmächtigte des Marktes Rosenheim die alleruntertänigste Bitte an Uns gebracht haben, den gedachten Markt in die Reihe der Städte aufzunehmen, finden Wir Uns in landesväterlichem Wohlwollen (...) allergnädigst bewogen, den bisherigen Markt Rosenheim, Bezirksamts gleichen Namens, in die Reihe der Städte Unseres Königreichs mit aufzunehmen. Zur Bestätigung dessen haben Wir die gegenwärtige, von Uns eigenhändig unterzeichnete und mit unserem größeren Kanzleisiegel versehene Urkunde ausfertigen und der Stadtgemeinde Rosenheim zustellen lassen. So gegeben zu Hohenschwangau am fünfzehnten September im Jahr des Heils eintausend achthundert vier und sechzig, Unserer Regierung im ersten.“
Um 1600 galt Rosenheim als der schönste, reichste und größte Markt in Bayern.
Etwa 1500 Menschen lebten am Inneren und Äußeren Markt - dem heutigen Max-Josefs-Platz und Ludwigsplatz.
Zur Stadt erhoben
wurde Rosenheim am
15. September 1864.
Am 24. Oktober 1857 kam der erste Zug aus München in Rosenheim an. 1858 wird der Bahnhof in Betrieb genommen. Drei Jahre später, am 16. September 1861 fand das erste Herbstfest statt. Am 15. September 1864 verkündet König Ludwig II. die Erhebung des Marktes Rosenheim zur Stadt.
In den folgenden 50 Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entwickelte sich der Markt Rosenheim (Marktrecht 1328 erhalten) zur modernen Kleinstadt mit zentralörtlichen Funktionen für die Region. Die Bevölkerungszahl stieg zwischen 1864 und 1914 von 4.600 auf knapp 17.000 Einwohner.
Die Erhebung zur Stadt vor 150 Jahren war für Rosenheim das entscheidende Signal zur rasanten Entwicklung.
Nach der Verleihung des ordnungspolitischen Titels der Stadt wurde sehr zügig und konsequent die tatsächliche Stadtwerdung vorangetrieben:
1862/1863 das GASWERK,
1875 das KRANKENHAUS,
1889 der TRACHTENVEREIN ROSENHEIM (Stamm I),
1890 der SCHLACHTHOF und das WASSERWERK,
1893 das ELEKTRIZITÄTSWERK Oberwöhr und
1901 das damals städtische ARBEITSAMT.
Fast 100 Jahre später,
1986, wird das INN MUSEUM und
1990 das HOLZTECHNISCHE MUSEUM eröffnet.
1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, steht Rosenheim am Ende einer beispiellosen Wachstumsperiode. Zahlreiche Jugendstilbauten prägen das Stadtbild. Im Ersten Weltkrieg fallen 458 Rosenheimer.
1921 endet die jahrhundertelange Handelsschifffahrt auf dem Inn,
1925 wird das HOLZTECHNIKUM ROSENHEIM gegründet und
1937 das STADTARCHIV und die STÄDTISCHE GALERIE eröffnet.
Bei 14 Bombenangriffen in den Jahren 1944-45 sterben 201 Menschen. Das Bahnhofsgelände wird völlig zerstört. Am 2. Mai 1945 besetzen US-amerikanische Truppen kampflos die Stadt.
1947 wird die VOLKSHOCHSCHULE ROSENHEIM gegründet.
1966 beschließt der Stadtrat das Salinengelände nicht zu bebauen, sondern für eine künftige Stadthalle (heute KULTUR+KONGRESSZENTRUM) zu kaufen.
1970 eröffnen das Hans Klepper HALLENBAD und die LUITPOLDHALLE.
Von den alten Stadttoren
hat sich als Einziges
das Mittertor aus dem
14. Jahrhundert erhalten.
Die alten gotischen Bauformen fielen Bränden, Hochwasser und Plünderungen zum Opfer.
Blick auf das Mittertor in Rosenheim
1972 beschließt der Stadtrat das Mittertor nicht abzureißen.
Im Jahr 1984 wird die FUßGÄNGERZONE eröffnet,
1988 das AUSSTELLUNGSZENTRUM LOKSCHUPPEN und
1996 die neue STADTBIBLIOTHEK am Salzstadel.
Heute, im 21. Jahrhundert, ist Rosenheim eine Schönheit am Inn mit südlichem Flair, viel Atmosphäre, Brauchtum und bayerischer Lebensart.
Sie liegt in der geografischen Mitte zu den Ballungsräumen München, Salzburg und Innsbruck und ist somit zu einem bedeutenden Handelszentrum geworden.
Quellen ♥ Städtisches Museum Rosenheim sowie Auszüge Sonderheft 150 Jahre Stadterhebung Rosenheim von der Stadt Rosenheim. Bilder silgra und Stadt Rosenheim