Rainer Maria Rilke Abend in der Stadtbibliothek

Am 14. Juli 1914 verlässt Rainer Maria Rilke sein geliebtes Paris – nicht ahnend, dass dieser Abschied auf lange Zeit sein wird. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs trennt ihn von der Stadt, die ihm Heimat geworden war, und stürzt ihn in eine existentielle Krise. In München, wohin ihn das Schicksal verschlägt, verstummt seine dichterische Stimme fast vollständig. Doch dieses Verstummen ist mehr als eine Schreibblockade: Es ist Rilkes bewusste Antwort auf den Wahnsinn des Krieges. Für ihn schließen sich Dichtung und Gewalt, Poesie und Politik aus – und gerade in dieser Haltung zeigt sich seine geistige Unabhängigkeit.

Der Rainer Maria Rilke Abend „Wohin gehöre ich?“ zeichnet Rainer Maria Rilkes innere und äußere Odyssee nach – vom politisch denkenden Menschen über den sensiblen Beobachter seiner Zeit bis hin zum Suchenden, der in der Sprachlosigkeit neue Erkenntnis findet.

Buch
»Wohin gehöre ich? Rainer Maria Rilke – Eine Biografie«

Alois Prinz // Foto ©Volker Derlath/Beltz-Gelberg

Alois Prinz, der vielfach ausgezeichnete Biograf und Autor des Buches „Wohin gehöre ich? Rainer Maria Rilke – Eine Biografie“, liest aus seinem Werk und spricht über die Lebensstationen und inneren Kämpfe des Dichters.

Hilmar Henjes // Foto ©John Cater

Schauspieler Hilmar Henjes lässt mit seiner Lesung von Rilkes Briefen, Gedichten und Texten die Stimme des Dichters in ihrer ganzen Zerrissenheit und Klarheit wieder hörbar werden.

Ein Abend über Heimat, Identität – und das Verstummen als Form des Widerstands.

Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung der GRWS statt.